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Crashkurs in Hip Hop Kultur – Tanzworkshop für Jugendliche

Raphael Hillebrand und Anja Jadryschnikowa zeigten den Jugendlichen Hip Hop Moves. Foto: Marion Borriss
Raphael Hillebrand und Anja Jadryschnikowa zeigten den Jugendlichen Hip Hop Moves. Foto: Marion Borriss
Schlagworte
Datum
29.01.2020

Ein wichtiger Bestandteil des PURPLE-Tanzfestivals ist der Moment, in dem die Jugendlichen selbst zum Zuge kommen. Am letzten PURPLE-Wochenende fand deswegen wie jedes Jahr ein Tanzworkshop für Jugendliche in den Uferstudios statt. Dieses Jahr kreierten die Jugendlichen mit dem Choreografen und Tänzer Raphael Hillebrand eigene, kleine Hip Hop Choreografien.

Hillebrand ging zurück zu seinen Hip Hop-Wurzeln. Von Anfang an arbeitete er mit einem Cypher. Während eine oder mehrere Personen in der Mitte eines Kreises tanzen, feuern die anderen die jeweilige/n Person/en an. Der Cypher sei wichtig für die Gruppendymamik, erklärt Hillebrand. „Wir tragen alle zusammen zu dem Kreis bei und zu dem, was da künstlerisch entsteht. Das ist auch die Frage von Autorenschaft. Wie choreografiert man sein eigenes Solo? Beim urbanen Tanz fängt das gleich am Anfang an. Und dafür ist der Kreis eine viel ehrlichere  und authentischere, menschliche Form, als wenn man es jetzt vor einer Jury frontal präsentiert.“

Jeder bringt jedem etwas bei

Zuerst zeigte Hillebrand den Jugendlichen beim Tanzworkshop die vier Grundstile des Hip Hop: Locking, Popping, Breaking und New Jack Swing. Im Locking wird eine schnelle Bewegung gestoppt (gelocked), Popping arbeitet mit Muskelkontraktion und Entspannung, Breaking findet am Boden statt (Breakdance) und New Jack Swing kombiniert Hip Hop und Dance Pop mit R&B. Hillebrand arbeitete nach dem Prinzip des each one – teach one (jeder bringt jedem etwas bei). Zu Beginn suchte sich jede/r zwei Inspirationen aus den Grundstilen aus.  „Das haben wir uns gegenseitig gezeigt und darauf basierend Inspirationen gezogen und neue Choreografien entwickelt. Das haben wir ein paar Mal in der Runde gemacht,“ erläutert Hillebrand. Dann spielten sie mit Übergängen, Rhythmus und Imitation.

Für alle eine große Party

All das präsentierten die Jugendlichen vor eingeladenen Freunden und ihren Eltern. Sie führen die vier Grundstile des Hip Hops gemeinsam vor, danach bricht Hillebrand die frontale Zuschauersituation auf und bildet mit seinen Tänzer*nnen einen Kreis. Er bittet  das Publikum, sich dem Kreis anzuschließen. Und dann beginnt die Party. Ein Mädchen macht einen Handstand, zwei andere batteln sich oder breakdancen. Währenddessen klatschen ihre Eltern im Rhythmus der Musik und tanzen ein bisschen am Rand der Tanzfläche. Jeder kann tanzen ist Hillebrands Credo: „Man kann es Menschen abtrainieren, aber jeder Mensch kann tanzen und jeder Mensch will tanzen. Das ist wie atmen.“ Und das hat er eindrucksvoll mit den Jugendlichen gezeigt.

Text: Susanne Gietl

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