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Viertes PURPLE Round Up

Purple Round Up. Foto: Marion Borriss
Foto Marion Borriss 1
Schlagworte
Datum
19.02.2020

Wie kann man sich besser gemeinsam organisieren, um für ein gemeinsames (Tanz-)Ziel zu kämpfen? Beim diesjährigen PURPLE Round Up diskutierten Performer*innen, Choreograf*innen und Festivalmacher*innen gemeinsam über Kooperationen und Networking.

Zu Beginn stellt Canan Erek, die künstlerische Leiterin von PURPLE, die neu gegründete Offensive Tanz für junges Publikum vor. Gemeinsam mit TANZKOMPLIZEN, Theater Strahl und Theater o.N. führt PURPLE durch die Offensive junge Zuschauer*innen an zeitgenössischen Tanz heran. PURPLE startete in Rahmen des Projekts eine online-Besucherbefragung, die bis Mai noch online weitergeführt wird.

Workshops mit Schüler*innen

Ein großer Bestandteil von PURPLE ist das umfangreiche Rahmenprogramm mit Tanzworkshops in Schulen. Die Tanzpädagoginnen Uta Eismann und Alessandra Defazio berichten von ihren Erfahrungen in sechs verschiedenen Schulen. In vorbereitenden Workshops zu Roser López Espinosas „November“ zeigten sie in der Schulklasse den Trailer des Stückes, um den Kindern eine Idee des Stückes zu vermitteln.

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Im Anschluss machten sie mit den Schüler*innen auf das Tanzstück bezogene Übungen. „Die Kinder waren richtig dabei“, freut sich Eismann. Die anfänglichen Berührungsängste waren schnell vergessen. Diese positiven Erfahrungen haben wir auch bei den Lehrerworkshops gemacht, fügt Canan Erek, künstlerische Leiterin des Festivals, beim PURPLE Round Up hinzu.

Inhaltliche Nachbereitung der Workshops

Auch inhaltlich setzten sich Round-up-Beteiligte mit den Vorstellungen aus dem Festival Programm und mit den Reaktionen des Publikums auseinander. Das Tanzstück „Soon Swoon“ regt die Zuschauenden durch neue Erscheinungsbilder zum Nachdenken über Gender an. Performer und Choreograf Niels „Storm“ Robitzky hingegen hinterfragt in seinem Stück „Normen, Normen, Normen“ gesellschaftliche Normen.

Doreen Markert, Geschäftsleitung von Theater o.N., merkt an, wie ungewohnt es für die jungen Zuschauer sei, dass sich zwei Männer auf der Bühne befinden. Sie sei überrascht, dass diese Haltung bereits in frühem Alter zu beobachten ist. Damit bezieht sie sich auf die Produktion „fliegen&fallen“ (ab 2 Jahren).

Bei dem Tanzstück „drunter und drüber“, in dem vier Emotionen (Freude, Wut, Angst, Trauer) im Vordergrund stehen, hatten die Kinder nach der Vorstellung die Möglichkeit, die Bühne zu erkunden und an einem nachbereitenden Workshop teilzunehmen.  Außerdem hatten die Kinder die Möglichkeit, auf Papier ihre Gedanken zu dem Stück auf einer Feedbackwand zu äußern. Dies habe sehr gut funktioniert, erklärt Choreografin Erek.

Neuer Spielort: jtw Spandau

Kristina Bauer von der Jugendtheaterwerkstatt Spandau berichtet von ihren positiven Erfahrungen. Zur Philosophie des Hauses gehöre es, den Vorstellungsbesuch kostenfrei anzubieten. Die Vorstellungen von „Soon Swoon“ waren so gut besucht, dass weitere Klassen auf der Warteliste standen. Sie erklärt, dass die jtw regen Kontakt zu Kinder und Schulen pflegt, so dass auch einige Schüler nach der Schule sich bei Projekten im Haus beteiligen.

Es entsteht eine Diskussion über kostenfreie Vorstellungen: einige sprechen sich dafür aus, andere dagegen. „Soon Swoon“-Produzentin Lina Dahlgren, erklärt, dass in Schweden die Schulen kulturelle Ausflüge zahlen, damit die Eltern entlastet werden.

Erfahrungen in den USA  

Nach diesem Ausflug nach Schweden berichten Manon Avermaete und Paulien Truijen, Performerinnen und Gründungsmitglieder der Kompagnie Woest aus Holland, über ihre Erfahrungen während ihrer USA- Tournee. In einer Szene von „Balancing Bodies“ ist der nackte Rücken einer Performerin zu sehen. Sie ist splitterfasernackt. Doch mehr als ihren Rücken sieht man nicht. Um diese Szene zeigen zu dürfen, wurde das Publikum gefragt, welche Version sie sehen wollen: die europäische oder amerikanische Version.

Im Anschluss besprechen alle Beteiligten das Thema internationales Networking. Hakan Silahsizoglu, Festival Leiter von dem Festival ATTA -Internationales Kunstfestival für Kinder und Babys in Istanbul, von PURPLE eingeladen, spricht über seine Erfahrungen als Jurymitglied bei IPAY (International Performing Arts for Youth) und als global Fellow bei ISPA International Society of Performing Arts.

Text: Susanne Gietl

Weitere Informationen

PURPLE-Round Up fand am 24. Januar 2020 in den Uferstudios statt.

Teilnehmer der Feedbackrunde:

– Lina Dahlgren, Claire Parsons Co. („Soon Swoon“)
Kristina Bauer, jtw Spandau („Soon Swoon“)
– Nils „Storm“ Robitzky, TANZKOMPLIZEN („Normen, Normen, Normen“)
– Livia Patrizi, TANZKOMPLIZEN   („Normen, Normen, Normen“)
– Dagmar Domroes, Theater o.N. („fliegen & fallen“)
– Doreen Markert, Theater o.N. („fliegen & fallen“)
– Manon Avermaete („Balancing Bodies“)
– Paulien Truijen („Balancing Bodies“)
– Hakan Silahsizoglu, Committee ipay

Anwesende von PURPLE:

– Canan Erek, Künstlerische Leiterin und Kuratorin
– Inge Zysk, Management
– Uta Eismann, Öffentlichkeitsarbeit
– Valentina Boroni, Betreuung Rahmenprogramm
– Alessandra Defazio, Tanzpädagogin

Text: Susanne Gietl

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